Biologische und gesundheitliche Wirkungen von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern
Bei dem Thema „Wirkungen von EMF“ gibt es so viele unterschiedliche Meinungen und Tatsachen, dass man in dem Zusammenhang nur sagen kann, dass von offizieller Seite die Meinung vertreten wird, dass durch die festgelegten Grenzwerte keine gesundheitlichen Risiken zu erwarten sind. Nachfolgend sind einige Berichte aufgelistet.


1. Spekulation: Nichtthermische Wirkungen


Wissenschaftlich belegt sind nur die thermischen Wirkungen der hochfrequenten Felder des Mobilfunks auf den Organismus. Doch in einer Unmenge von zum Teil pseudowissenschaftlichen Untersuchungen wird über nichtthermische Auswirkungen elektromagnetischer Felder von Handys berichtet. Diese reichen von erhöhtem Krebsrisiko über Schlafstörungen und Kopfschmerzen bis hin zu einem negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit des Menschen.“

Das krebsauslösende Potenzial ist theoretisch nicht zu begründen, da hochfrequente elektromagnetische Felder zu schwach sind, um molekulare Bindungen in den menschlichen Zellen aufzubrechen und biologisches Gewebe wie die DNS im Zellkern durch Ionisierung zu schädigen. Auch für die anderen nichtthermischen Effekte existieren keine bestätigenden, unabhängigen Versuchswiederholungen. Nähere Informationen liefert eine im Auftrag des österreichischen Ministeriums für Wissenschaft und Verkehr durchgeführte Studie.

Die einzige gesicherte nichtthermische Wirkung der vom Handy ausgesandten elektromagnetischen Strahlung liegt in der Störung von implantierten elektronischen Körperhilfen. Träger von Herzschrittmachern sollten ihr betriebsbereites Mobiltelefon daher nicht unmittelbar am Oberkörper tragen. Störungen wurden bis zu einem Abstand von maximal 25 Zentimetern zwischen Herzschrittmacher und Handyantenne beobachtet. Felder von Basisstationen hingegen können in den allgemein zugänglichen Bereichen keinesfalls derartige Störungen verursachen.

Probleme treten auch bei der Mobilfunknutzung in Krankenhäusern und Flugzeugen auf. Vereinzelt werden empfindliche medizinische Geräte und die Flugzeugelektronik gestört. Aus diesem Grund ist der Betrieb von Funktelefonen in Flugzeugen und bestimmten Bereichen von Krankenhäusern nicht gestattet.“(3*)
 

2. Spekulation:

Hochfrequente elektromagnetische Strahlung wird von biologischen Systemen aufgenommen ("absorbiert") und kann dadurch unterschiedliche Wirkungen hervorrufen. Die Energieabsorption hängt v.a. von der Intensität und der Frequenz der elektromagnetischen Felder ab, aber auch von den Eigenschaften und Strukturen des biologischen Gewebes. Eindeutig nachgewiesen und physikalisch definiert sind Kraftwirkungen sowie die Wärmewirkung der hochfrequenten Strahlung. In biologischem Gewebe treten elektrische Ladungen auf in Form von Ionen (geladene Atome oder Moleküle), an Zellwänden und in Wassermolekülen und anderen polaren Molekülen. Ladungen verschieben sich unter dem Einfluss elektromagnetischer Felder. Ionen werden hin und her bewegt, polare Moleküle richten sich im ständig wechselnden Feld stets neu aus. Sie schwingen im Takt der angelegten Frequenz. Dabei entsteht Wärme.“(2*)

„Ein wichtiger Faktor bei der Wirkung hochfrequenter Strahlung auf biologische Systeme ist die Eindringtiefe. Sie ist stark frequenzabhängig. Elektromagnetische Felder der Rundfunk-Mittelwelle im Megahertzbereich haben Eindringtiefen von 10 bis etwa 30 cm, beim Mobilfunk mit rund tausendmal höheren Frequenzen um 1 Gigahertz (GHz) dringt die Strahlung nur wenige Zentimeter tief in das Gewebe ein. Bei Frequenzen über 10 Gigahertz, wie sie bei Radargeräten vorkommen, beträgt die Eindringtiefe weniger als 1 mm. Bei noch höheren Frequenzen wirken HF-Felder an der Hautoberfläche.“(2*)

„Ein weiteres Phänomen muss bei der Beurteilung der Wirkungen hochfrequenter Strahlung berücksichtigt werden - die Resonanz. Die Körpergröße spielt dabei eine entscheidende Rolle - der Körper wirkt als Empfangsantenne. Besitzt er eine Größe von etwa der halben Wellenlänge der Strahlung, so befindet er sich im "Resonanzbereich" - das bedeutet, er nimmt besonders viel Strahlungsenergie auf. Der Resonanzbereich ist abhängig von der Körpergröße und der Orientierung des Menschen im elektromagnetischen Feld. Für einen erwachsenen Menschen liegt dieser Bereich bei Frequenzen von etwa 70 bis 110 Megahertz. Dieser Frequenzbereich wird von UKW-Sendern genutzt. Kinder dagegen sind kleiner, sie haben also eine höhere Resonanzfrequenz. Viele Tierversuche werden mit Mäusen unternommen, deren Resonanzfrequenz im Bereich einiger Gigahertz liegt. Ergebnisse von Tierexperimenten lassen sich auch aus diesem Grund nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragen. Eine Maus nimmt bei ihrer Resonanzfrequenz von etwa 2 GHz pro Gramm Körpergewicht etwa 60 Mal mehr Energie auf als ein Mensch bei der gleichen Frequenz.“(2*)

 


Quelle: Stand Juli 2005

(2*)http://www.bfs.de
(3*)http://www.tecchannel.de/telko/sprache/401589/index11.html